Arbeitsweise

der Fachstelle für Prävention von sexualisierter Gewalt

Die Fachstelle Prävention von sexualisierter Gewalt wurde im März 2023 eingerichtet und versteht sich als Schnitt- und Netzwerkstelle zwischen Bundespolitik, Wissenschaft und der Jugendverbandsarbeit. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und positiven Erfahrungen aus der jugendverbandlichen Praxis stellt die Fachstelle prozesshaft Wissen strukturiert seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen.

Wir verstehen Prävention von sexualisierter Gewalt…

…als individuelle Maßnahmenpakete, welche darauf abzielen sexualisierte Gewalt zu verhindern. Prävention ist ein fortlaufender Schutzprozess, der für jede Organisation spezifisch erarbeitet und immer wieder reflektiert und angepasst werden muss. Dies ist notwendig, da die Lebenswelt von jungen Menschen sehr dynamisch ist.

Wir verstehen sexualisierte Gewalt als jede Form von Gewalt oder Grenzverletzung, bei der sexualisierte Handlungen, sexualisierte Ausbeutung oder sexualisierte Übergriffe gegen den Willen und/oder ohne Einverständnis einer Person stattfinden. Dazu gehören eine breite Palette von Verhaltensweisen, die von verbaler Belästigung, anzüglichen Kommentaren und unerwünschtem Körperkontakt bis hin zum sexuellem Missbrauch reichen.

  • Sexualisierte Gewalt geht meist mit einem Machtungleichgewicht einher. Das bedeutet, dass eine Person ihre Macht über eine andere Person ausnutzt, um ihre sexuelle Integrität, ihre körperliche Selbstbestimmung und ihre psychische Gesundheit zu verletzen und/oder zu missachten.
  • Sexualisierte Gewalt ist niemals die Schuld oder Verantwortung der betroffenen Person. Jede Form von (sexualisierter) Gewalt ist inakzeptabel und verletzt die grundlegenden Rechte eines jeden Menschen.
  • Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem. Jugendverbände sind daher nicht vor Fällen der sexualisierten Gewalt gefeit. Es kann auch in den Strukturen der Jugendverbandsarbeit zu Übergriffen, Belästigung, Ausbeutung oder anderen Formen des sexuellen Missbrauchs kommen. Demnach ist ein funktionierendes Schutzsystem und präventive Maßnahmen von entscheidender Bedeutung.